Wichtige Tipps für Ihr Faszientraining
Wie häufig sollte man seine Faszien trainieren?
Theoretisch können wir unsere Faszien täglich trainieren. Hier kommt es auf die Zielsetzung, die Intensität sowie die Dauer des Faszientrainings an:
- Um den den Nährstoffaustausch in den Faszien fördern, Verspannungen lösen und das Bindegewebe weicher machen, empfehlen wir ein tägliches Training. Hierfür können beispielsweise mit einer Faszienrolle, alle Körperregionen kurz und sanft bearbeitet werden und das Workout ist in wenigen Minuten geschafft.
- Unsere Faszien können aber auch auch zum Warm-Up und Cool-Down bearbeitet werden. Hier ist ebenfalls eine kurze und sanfte Bearbeitung von Vorteil.
- Das Faszientraining kann auch als eigene Trainingseinheit abgehalten werden. Ein solches Workout sollte jedoch nicht täglich durchgeführt werden. Je nach Dauer und Intensität der Einheit sind zwei bis drei Einheiten in der Woche ausreichend. Dem Workout wird hier mehr Zeit gegeben, die Bearbeitung wird intensiver durchgeführt und der ganze Körper wird trainiert. Wenn Sie beispielsweise das Bindegewebe straffen und kräftigen wollen, sind kräftigere Rollbewegungen von Vorteil – aber bitte nicht öfter als alle zwei Tage.
Wie lange sollte ein Faszientraining dauern?
Wie oben beschrieben, hängt die Dauer von der Zielsetzung des Workouts ab.
- Ein tägliches, sanftes Ganzkörpertraining dauert circa 10-15 Minuten.
- Ein intensives Ganzkörperworkout nimmt ungefähr 30 Minuten in Anspruch.
- Zur Vor- oder Nachbereitung des Trainings können 5 Minuten eingeplant werden.
Wie viel Schmerz ist gesund?
Vor allem beim Trainieren mit dem Faszienball oder der Rolle können leichte Schmerzen auftreten. Generell gilt jedoch:
- Wenn Verspannungen punktuell bearbeitet werden, kann es schon einmal unangenehm werden und man muss die Zähne für ein paar Sekunden zusammen beißen. Ein wenig Schmerz ist also normal.
- Achten Sie jedoch auch beim Faszientraining immer gut auf Ihr Körpergefühl und Wohlbefinden. Brechen Sie die Übung ab, wenn die Schmerzen stark werden.
Ist Faszientraining in Verbindung mit Krafttraining und Ausdauertraining sinnvoll?
Muskel und Faszien sind eine Einheit. Die Faszienhüllen, die sich um unsere Muskeln und Muskelfaserbündel hüllen, haben dabei über die Grundfunktionen hinaus drei spezielle Aufgaben:
- Faszien sorgen für Gleitfähigkeit, sodass die Muskelfaserbündel gegeneinander verschiebbar sind.
- Faszien speichern Kraft.
- Faszien übertragen Kraft.
Man merkt also, dass ein Faszientraining nicht nur sinnvoll ist, sondern ein Teil unserer Trainingsroutine sein sollte. Wenn wir uns bei unserem Ausdauer– oder Kraftsport verbessern möchten, muss die Grundvoraussetzung stimmen. Und eine davon ist ein intaktes und gut funktionierendes fasziales Gewebe. Gezieltes Faszientraining beugt Verletzungen vor, lindert Verspannungen in den Muskeln und hält den Körper in Form. Gleichzeitig trägt es zur Leistungssteigerung bei.
Was gibt es beim Faszientraining noch zu beachten?
Wenn man den Körper nicht wirkungsvoll entspannen und loslassen kann, kann ein unbeweglicher Mensch sich sogar bei normalen Bewegungen verletzen. Eine heftige oder ungewohnte Bewegung reicht aus, um unsere Muskeln zu zerren oder zu stauchen. Gerade für die durch Muskelbewegung verstärkte Kraftübertragung spielt die Faszie eine wichtige Rolle. Je elastischer die Faszien im Körper sind, umso mehr Kräfte werden erzeugt und umso mehr Energie kann im ganzen Körper gespeichert werden. Für das Training ist es wichtig zu wissen, dass das Bindegewebe langsamer wächst als die Muskeln und dies führt häufig zu Überlastung. Faszien-Training ersetzt das normale Kraft- und Ausdauertraining also nicht, sondern ergänzt es.